Die Instrumente eines Blasorchesters werden nach ihrer Beschaffenheit bzw. der Art der Tonerzeugung in drei Gruppen eingeteilt, diese sind
- Holzblasinstrumente
- Blechblasinstrumente
- Schlaginstrumente
Holzblasinstrumente
Bei den Holzblasinstrumenten unterscheidet man drei Gruppen: Flöten, Instrumente mit einfachem Rohrblatt (Klarinetten, Saxophone), und Instrumente mit doppeltem Rohrblatt (Oboen, Fagotte).
Flöten
Bei den Flöten oder auch Kernspaltinstrumenten wird der Ton erzeugt, indem der Bläser seinen Atem gegen die Kante des Mundlochs strömen lässt. Das regt die Luftsäule in der Flöte zu Schwingungen an. Obwohl die Flöten heute größtenteils aus Metall bestehen werden sie – historisch bedingt – den Holzblasinstrumenten zugeordnet.
Heutzutage finden folgende Flöten im Orchester und der Blasmusik Verwendung.
- die große Flöte in C
ist heute meist eine metallene Querflöte nach dem System von Böhm. Ihr Tonumfang reicht über vier Okatven vom c1 bis zum c4 und wird in drei Register eingeteilt, das Tiefe, Mittlere und Hohe. Während das Tiefe in der Blasmusik seltener Verwendung findet, kommen das Mittlere und insbesondere das Hohe besonders zur Geltung. Durch ihre Stimmung in C zählt sie zu den nichttransponierenden Instrumenten. - die kleine Flöte oder Piccolo
ist eine kleinere Ausgabe der großen Flöte, sie besitzt nur die halbe Röhrenlänge und einen kleineren Durchmesser. Deswegen klingt sie eine Oktave höher. - die Altflöte in G
klingt auf Grund ihrer größeren Ausmaße eine reine Quarte tiefer als die große Flöte in C. In der Blasmusik findet sie eher selten Verwendung. - die Bassflöte in C
schließt die Gruppe der Flöten vom Tonumfang her nach unten ab. Sie klingt eine Oktave tiefer als die Notation angibt.
Klarinetten
Die Klarinette ist eine zylindrische Röhre, die sich an ihrem unteren Ende konisch erweitert. Durch diese Bauart eröffnet sich dem Instrument ein großer Tonumfang, da das Überblasen nich in Oktaven sondern in Duodezimen erfolgt. Andererseits bedingt sie aber auch eine komplizierte Klappenlage. Die eigentliche Tonerzeugung findet hier nicht direkt durch den Atem, sondern durch ein im Mundstück (Schnabel) eingespanntes Blatt statt. Das Blatt besteht aus Rohrholz. Durch das Anblasen wird es in Schwingungen versetzt, so dass die Luftsäule in der Röhre in kurzen Abständen geschlossen und geöffnet wird. Dies wiederum bewirkt Schwingungen der Luftsäule in der Röhre. Die Tonhöhe wird primär durch die Länge der schwingenden Luftsäule, also durch die Klappenöffnungen gesteuert.
- Klarinette in Es
- Klarinette in B
- Altklarinette in Es
- Bassklarinette in B
In der üblichen Besetzung eines Blasorchesters finden sich Klarinetten in B und Es, teilweise auch ergänzt durch Altklarinetten in Es und Bassklarinetten in B.
Saxophone
Die Saxophone werden auf Grund der Art der Tonerzeugung den Holzblasintrumenten zugeordnet, obwohl sie eigentlich aus Metall sind. Den Einzug in das Blasorchester fanden sie mit der modernen Musik. Der traditionelles Sax-Satz setzt sich aus zwei Alt-Saxophonen, zwei Tenorsaxophonen und einem Baritonsaxophon zusammen. Eher selten kommt noch ein Sopran-Saxophon hinzu.
- Sopran-Saxophon in B
- Alt-Saxophon in Es
- Tenor-Saxophon in B
- Bariton-Saxophon in Es
Oboen
- Oboe
- Englisch Horn
Hier erfolgt die Tonerzeugung durch zwei zusammengebundene Rohrblätter, die durch das Anblasen gegeneinander in Schwingung gebracht werden.
Die Oboe und das Fagott sind wie die Flöte in C gestimmt. Das Alt Instrument zur Oboe ist das Englisch Horn – seine Stimmung somit F.
Fagotte
- Fagott
- Kontrafagott
Das Kontrafagott klingt eine Oktave tiefer als das Fagott.
Blechblasinstrumente
Als Blechblasinstrumente werden heute Instrumente bezeichnet, die aus dünngewalztem Metall bestehen. Metall kommt zur Verwendung, da dessen Eigenschaften die klanglichen Anforderungen an die Instrumente am besten erfüllen. Im Unterschied zu den Holzblasinstrumenten wird der Ton nicht durch ein Rohrblatt, sondern durch die schwingenden Lippen des Bläsers erzeugt. Diese regen die Luftsäule im Innern der Metallröhre zu Schwingungen an, und erzeugen so den Ton, den wir hören. Die Tonhöhe wird auch hier wieder durch die Länge der schwingenden Luftsäule, reguliert. Auch das Mundstück beeinflusst den Klang des Tones, so lassen sich mit tiefen Mundstücken leichter tiefe Töne erzeugen, als mit Flachen. Im folgenden wird auf Waldhorn, die Familie der Bügelhörner, Kornett, Trompeten und Pousaunen genauer eingegangen.
Waldhorn
Waldhörner zeihnen sich durch ihre charakteristische Bauform mit der schlanken Windung und dem großen Schallbecher aus. Ihre natürliche Stimmung ist F. Häufig werden in der Blasmusik statt des Waldhorns jedoch Althörner in Es verwendet, diese sind aber dem Tonumfang des Waldhorns nicht ebenbürtig, welches von der Klangvielfalt her wohl als das flexibelste Blechblasinstrument bezeichnet werden kann.
Bügelhörner
Die Bügelhörner sind eine ganze Familie von Blechblasinstrumenten, die sich durch ihre Bauart, speziell dem Röhrenverlauf, der vom konischen ins zylindrische und dann wieder ins konische übergeht und den durch sie bedingten Klangcharakter, den man als mild, weich, dunkel und biegsam bezeichnen kann, auszeichnen. Sie enstand im 19. Jahrhundert durch den Einbau von Ventilen aus den Signalhörnern der mitteleuropäischen Heere.
Zu den Bügelhörnern zählen:
- Flügelhorn in Es
Das Flügelhorn in Es wird hauptsächlich zur Fortführung der Melodie in höheren Lagen verwendet. - Flügelhorn in B
Das Flügelhorn in B ist in einer reinen Blechbläserbesetzung das eigentlich melodieführende Instrument, während bei einem Holz-/Blechbläserensemble diese Aufgabe dem Klarinettenregister zufällt. Dennoch spielt das Flügelhorn in B in der Blasmusik eine wichtige Rolle zu. - Althorn in Es
Es dient meist als Ersatz für das Waldhorn, kann aber mit diesem von der Klangvielfalt her nicht mithalten. - Tenorhorn in B
Das Tenorhorn ist für die Orchestermusik eher untypisch, für die Blasmusik aber von großer Bedeutung. Ihm fällt die Verstärkung der Hauptmelodie in der untern Oktave, sowie figurierte Begleitung und die Unterstützung des Basses in der Oberokatve zu. - Bariton in B
Das Bariton findet vor allem für Bass-Soli in höheren Lagen, figurierte Begleitung und als Träger von Neben- und Gegenmelodien Verwendung. Durch seine gegenüber dem Tenorhorn weitere Bauweise ist sein Ton dunkler, makanter und klingender und trägt auch noch in der Tiefe. - Basstuba in Es und Kontrabasstuba in B
Beide Instrumente zeichnen sich durch eine große dynamische Spannweite und ihre flexiblen Ausdrucksmöglichkeiten aus. Durch ihren vollen Klang sind sie für ein Blasorchester unentbehrlich.
Das Kornett in B
Das Kornett ist anfang des 19. Jahrhunderts durch Einbau von Pumpventilen in das Posthorn in Frankreich enstanden. Als Bindeglied zwischen Flügelhorn und Trompete hat es einen hellklingenden beweglichen Klang, der ihn in der amerikanischen und englischen Blasmusik zum Hauptinstrument des Blechs im Sporanregister macht.
Neben dem weitverbreiteten (Sopran)-Kornett in B (oder auch C/A), gibt es noch das Pikkolo-Kornett in Es oder D und das Altkornett in Es.
Trompeten
Typisch für die Trompete ist ihr kesselförmiges Mundstück, ihre überwiegend zylindrische Mensur und der nicht allzu weite Schallbecher am Ende. Dadurch wird ihr charakteristischer heller, obertonreicher und harter Klang bestimmt. Bis ca. 1820 war die Trompete als ventilloses Instrument auf ihre Naturtöne beschränkt. Erst zur Mitte des 19. Jahrhunderts war die Trompete, nachdem die neuentdeckten Ventile noch einige Verbesserungen erfahren hatten, als chromatisches Instrument im Orchester einsetzbar. Dort eignet sie sich besonders zur rhytmischen Akzentuierung, zur Stützung oder Fortführung der Melodie und natürlich für Fanfaren.
Im Orchester kommen folgende Trompeten vor:
- Fanfarentrompete in Es
Die Fanfaren- oder auch Heroldstrompete in Es findet als reines Naturinstrument ausschließlich in Fanfarenmärschen oder ähnlichem Verwenung. - Kleine Trompete
in F, Es oder D. Besonders erwähnenswert ist hier die Bachtrompete in D. Sie wird zur Instrumentalisierung der Clarinpartien des Bach-Händel-Zeitalters verwendet. - Trompete in B
Die Trompete in B ist die am häufigsten verwendete Trompete und klingt in Sopranlage. Sie besitzt drei Zylinder-Ventile und ein Stellventil. - Jazztrompete in B
Durch ihre engere Mensur und schlankere Bauweise als die normale Trompete in B, besitzt sie einen helleren und geschmeidigeren Klang. - Aidatrompete
Die Aidatrompete in B oder C wurde für Verdis gleichnamige Oper gebaut. Sie ist eine langgestreckte Trompete mit einem das die Naturtöne um eine große Sekunde vertieft. Sie klingen also in As und Ces. - Alttrompete in F oder Es
- Basstrompete in B oder C
Eine Okatve tiefer als die Soprantrompete in B, sie klingt also in Tenorlage.
Posaunen
Die Zugposaune lässt sich bis in die Antike zurückverfolgen und ist somit eines der ältesten Blasinstrumente. Neben den Zugposaunen gibt es auch noch Ventilposaunen, die sich aber nicht durchgesetzt haben. Im Vergleich zur Trompete ist die Posaune schlanker und zylindrischer, die Tonhöhe wird durch das Ausziehen oder Einfahren des Zuges reguliert. Es gibt die
- Alt-Posaune in Es
wird meist durch die Tenorposaune in B ersetzt. - Tenorposaune in B
sie ist die am meisten verwendete Posaune. - Bassposaune in F
Statt der Bassposaune kommt meist die Tenor-Bassposaune in B/F zum Einsatz. - Kontrabassposaune in E, Es, C und B