Der Cannstatter Wasen zählt zu den größten und traditionsreichsten Volksfesten Deutschlands. Mit einer Geschichte, die bis ins Jahr 1818 zurückreicht, zieht das Fest jedes Jahr Millionen von Besuchern an, die die bunte Mischung aus Fahrgeschäften, Festzelten und Brauchtum lieben. Ein besonderes Highlight des Volksfestes ist der große Festumzug, den es bereits seit 1841 gibt und der traditionell am ersten Sonntag des Cannstatter Volksfestes statt findet. Vom Kursaal bis zum Cannstatter Wasen ziehen an diesem Tag unzählige verschiedene Trachtengruppen, Musikkapellen, bunt geschmückte Wagen und viele weitere v.a. historische Gruppierungen.
Schon am frühen Morgen starteten die Betzinger Musiker aus dem Blasorchester in der traditionsreichen Betzinger Tracht mit dem Reisebus Richtung Bad Cannstatt. Bei schönstem Sonnenschein auf den von Menschen eng gesäumten Straßen marschierten sie zum Takt der kleinen Trommel. Unter der Leitung von Joachim Kromer spielten sie immer wieder die Stücke “Schönes Prag”, “Fesche Jugend” und “Egerländer Fuhrmannsmarsch”. Auf den größeren Plätzen wurden die einziehenden Gruppen von Moderatoren über Lautsprecher begrüßt. Diese erklärten den interessierten Besuchern auch die Bedeutung der Betzinger Tracht, die sich im 19. Jahrhundert zur typisch württembergischen Tracht entwickelt hatte und daher bis heute weithin bekannt ist. Die fröhlich winkenden und begeisterten Zuschauer auf der vier Kilometer langen Strecke sind selbst für langjährige Musiker immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis. Aber nicht nur der Umzug selbst, sondern auch die gemeinsame Vorbereitung, Anreise und Abreise, sowie der feuchtfröhliche Ausklang im Festzelt auf dem Wasen stärken die Gemeinschaft und den Zusammenhalt unter den Musikern.
